ultramarin marine translations |
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een licht, open vaartuig van hout, aangepast aan de rivieren en kanalen in het oosten van Duitsland / Polen (Wisla, Odra, Elbe) en het Finow kanaal. Het gemiddelde type was ongeveer 40 m lang en 4,60 m breed. Grotere types maten 50 x 6 meter met een diepte van 1,60 tot 2,00 m, en een capaciteit van 150 tot 300 t. Zij werden gebouwd in Bohemen en waren geconstrueerd van onbehandelde sparrenhouten planken, en afgesloten met mos. Van de bouwplaats gingen zij naar plaatsen ten noorden van Praag waar de 'ruwe' scheepsromp werd geschuurd in zogenaamde "Markzillen". Meestal werden zij gebruikt voor maar een reis naar plaatsen in het noorden. In Hamburg of Berlijn werden ze weer ontmanteld en hun hout verkocht als timmerhout. | ||||
Zille Böhmische Zille Berliner Zille |
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a light, open vessel of wood adapted to the rivers and canals in eastern Germany / Poland (Wisla, Odra, Elbe) and the Finow canal. The average type was about 40 m long and 4,60 m wide. Larger ones measured 50 x 6 m with a depth of between 1,60 and 2,00 m and a capacity between 150 to 300 t. Built in Bohemia they were constructed of raw pine boards, sealed with moss. From their building sites they travelled to places north of Prague where the 'raw' hulls were refined into so called Marktzillen. They often were used only for one voyage to places in the north. In Hamburg or Berlin they were dismantled and the wood sold as timber. | ||||
"Die Zille ist ein offenes, leichtes hölzernes Fluß- und Kanalschiff, das im Gebiet der Weichsel, Oder und Elbe verkehrt und meistens in solchen Abmessungen gebaut ist, daß es auch durch den Finowkanal
fahren kann. Es hat deshalb in der Regel eine Länge bis zu 40,2 m und eine größte Breite von 4,6 m. Es gibt aber auch Zillen mit größeren Abmessungen bis zu 50 m Länge und 6 m Breite. Die kleinste Seitenhöhe schwankt zwischen 1,6 m und 2 m. Die Zillen nach Finowmaß haben eine Tragfähigkeit von 150 bis 220 t, die größten bis zu 300 t. Sie stammen aus Böhmen. An der oberen Moldau werden sie aus 6 bis 7 cm
starken, of waldkantigen Brettern aus Fichten- oder Tannenholz roh mit etwa 1 m hohen Bordwänden zusammengebaut und mit Moos gedichtet. Ihre erste Fahrt machen sie, mit einem Streichruder, wie bei den Wittinnen, versehen, nach Prag und von dort bis Außig, Tetschen oder Bodenbach, wo
die sogenannten 'nackten' Zillen zu 'Marktzillen' umgebaut werden. Man nimmt sie dort aufs Land, gibt ihnen vorne und hinten durch Aufbiegen
des Bodens bessere 'Kaffenformen', vernagelt und verspundet die schlechten Stellen, versieht sie mit meistens 1,6 m hohen Bordwänden
und mit einem Wippruder, baut eine Kajüte ein und teert sie. Mit dürftigster Ausrüstung versehen, werde sie mit Braunkohlen,
Basaltschotter oder Obst beladen und machen eine Reise nach Magdeburg, Hamburg oder Berlin. Dort wurden sie früher zerschlagen und als
gebrauchtes Holz billig verkauft, da durch die verdiente Frachtsumme die geringen Anschaffungskosten des Schiffs gedeckt waren. Die sogenannte 'Zillenschlächterei'
bildete in diesen Orten einen besonderen Gewerbebetrieb, da jährlich etwa 400 solcher Zillen nach Deutschland kamen. Seit vielen Jahren hat
sich der Betrieb so geändert, daß diese billigen, leichtgebauten
Schiffe von deutschen Kleinschiffern gern gekauft und noch 3 bis 4 Jahre
lang zur Beförderung von Baustoffen und anderen wenig wertvollen Waren
benutzt werden. Zu diesem Zweck werden sie meistens mit einer besseren
Ausrüstung versehen, die gleichfalls nicht als neu, sondern als schon
gebraucht erworben zu werden pflegt. Die kurze Lebensdauer dieser
böhmischen Zillen erklärt sich aus dem schlechten, bald faulenden
Baustoffe und aus dem mangelhaften Verbande. An den Biegestellen des
Bodens zu den Kaffen bleiben kaum 4 cm Holz und die Kaffen
('Scharstücke' genannt) werden im Schleppzuge leicht von den
Steuerrudern der benachtbaren Schiffe eingedrückt. Es kommt oft vor,
daß, wenn man eine quer zum Strome liegende Zille durch einen
Schleppdampfer aufrichten will, die ganze Seitenwand abbricht und das
Schiff in den Grund geht. Diese Zillen waren vor 20 Jahren noch sehr
billig: Man kaufte sie in Berlin für 1500 Mark bei 120 t
Tragfähigkeit. In neuerer Zeit werden die böhmischen Zillen besser
gebaut, so daß ihre Lebensdauer länger wird: Man unterscheidet drei
Klassen, von denen die erster mit eisernen Spanten hergestellt wird, die
zweite je zur Hälfte mit eisernen und hölzernen und die dritte nur mit
hölzernen Spanten.
Ausßer den böhmischen gibt es noch sogenannte Berliner Zillen, die in der Mark gebaut werden. Sie unterscheiden sich durch bessere Arbeit, besseren Verband und durch die Verwendung von Kiefernholz zu den Bordwänden und zum inneren Aufbau. Infolgedessen ist ihre Lebensdauer 2 bis 4 Jahre länger. Beide Arten von Zillen werden zur Erreichung größerer Tragfähigkeit (bis 225 t) zuweilen mit einem geraden, geneigten oder gekrümmten Vorsteven hergestellt, während am Heck die Kaffenform beibehalten wird. Man nennt sie dann Stevenzillen zum Unterschied zu den gewöhnlichen Kaffenzillen zum Unterschied von den gewöhnlichen Kaffenzillen. Oskar Teubert, Binnenschiffahrt, Band 1, 1912, S.271ff. |