"Der Schiffskessel ist ein Zylinder- oder
Walzenkessel, in dessen unterem Teil sich ein bis drei Flammrohre
oder Feuerbuchsen befinden, worin die Feuerung erfolgt. Die Feuerbuchsen
sind mit der Vorder- oder Stirnwand des Kessels verbunden und münden in
die hintere Rauchkammer,die mit geringem Abstand an der Rückwand
und den Seitenwänden des Kessels durch Stehbolzen befestigt ist.
Von der hinteren Rauchkammer geht der Rauch durch die über den Feuerbuchsen
liegenden, vom Kesselwasser umspülten Feuer- oder Rauchrohre
wieder nach der Stirnwand des Kessels, wo er in die vordere Rauchkammer
(Rauchfang, Rauchbusen), einem Vorbau des Kessels, tritt und von
da durch den Schornstein entweicht. Die Feuerbuchse wird durch den aus
Roststäben bestehenden Rost in Hälften geteilt: über ihm befindet
sich der Verbrennungsraum, unter ihm der Aschenfall.
Der Rost liegt vorn auf der Schürplatte auf, hinten stößt er
an die gemauerte Feuerbrücke, die den Durchgang der Verbrennungsgase
nach der hinteren Rauchkammer verengt. Der Verbrennungsraum wird durch
die Feuertür verschlossen, welche auf einem Rahmen der Feuerzarge
sitzt, währen der Aschenfall durch eine Klappe, den Dämpfer,
verschließbar ist, der den Luftzutritt regelt.
Bei Kesseln mit Wasser- oder Siederohren bewegt sich
das Wasser durch diese; sie werden von den Verbrennungsgasen umspült.
Das Innere des Kessels zerfällt in den Wasserraum und in den Dampfraum.
Der Kessel ist von außen durch mehrere Öffnungen zugänglich: Mannlöcher
und kleine Schlammlöcher, welche durch Mannloch- und Schlammlochdecke
verschließbar sind. Zur Bedienung und Beobachtung dienen die mit dem
Kessel verbundenen Vorrichtungen oder Armaturen, wie Speiseventil, Sicherheitsventil,
Wasserstandsgläser, Dampfdruckmesser, usw." K.Dunkelberg, Rheinschiffahrts-Lexikon,
1921 |