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de Weichselschiff  
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zeichnung - tekening - drawing - dessin

"In neuerer Zeit werden auf der Weichsel Lastschiffe in größeren Abmessungen hergestellt, die nach dem in der Ausführung begriffenen Ausbau der Oder-Weichsel-Wasserstraße und namentlich nach der Erweiterung des Bromberger Kanals auch bis zur Oder und nach Berlin werden gelangen können. Das abgebildete Schiff hat eine Länge über alles von 55 m, eine größte Breite von 8 m und mithin die Größe der Oderschiffe nach zeichnung - tekening - drawing - dessinBreslauer Maß. Ziemlich völlig gebaut und 2 m hoch wird es bei einer Tauchtiefe von 1,75 m etwa 500 t tragen.

Es hat hölzernen Boden und stählerne Wrangen, Spanten, Stringer u.dgl. Außer dem vorderen Sicherheitsschott sind noch 4 Schotte eingebaut, die den Laderaum in 3 Teile zerlegen. Jeder Teil wird ferner durch 2 hölzerne Duchten versteift. Über den beiden mittleren Schottwänden sind in 2,5 m Breite feste stählerne Decks angeordnet, die seitlich auf tennebaumartigen, 450 mm hohen Rieswänden aus Blech ruhen. Über den übrig bleibenden Teilen der Laderäume befinden sich hölzerne Verdecke aus losen Brettern (Spitzdecks). Der 400 mm breite, 7 mm starke Stringer reicht beiderseits von der hinteren Kajüte bis zur vorderen und ist im Vorschiff als Bordgang (Laufbank) verbreitert. Der vordere größere Mast steht, wie im Osten üblich, auf dem Boden, während der kleinere, hintere auf dem eisernen Mitteldeck in eisernem Köcher, wie auf den Rheinschiffen, beweglich ist. Es ist Sprietsegeltakelung vorgesehen. Die Kimm ist scharf und durch Kimmwinkel verstärkt. Lehnung ist nicht vorhanden, aber ein Sprung im Boden.

Außer den schon beschriebenen Wittinen verkehren auf der Weichsel auch Galler, die den Wittinen ähnlich, aber mehr prahmartig nur für eine Talfahrt gebaut sind und höchstens eine Tragfähigkeit von 75 t haben. Andere dort vorkommende Schiffe von etwa 40 m Länge und 4,5 m Breite werden Gabaren genannt."

Oskar Teubert, Binnenschiffahrt, Band 1, 1912, S.283ff.