"Die
auf den Wasserstraßen der Saar verkehrenden Holzschiffe sind im
allgemeinen ebenso gebaut wie die [...] hözernen Moselschiffe.
Auf der preußischen kanalisierten Saar sind die Abmessungen durch die
Schleusen begrenzt, die eine nutzbare Länge von 40,8m und eine
nutzbare Breite von 6,6m haben, während in Elsaß-Lothringen die
Schleusen sowohl in der kanalisierten Saar als auch im Saarkanal
Abmessungen von 38,5m und 5,2m haben. Um die Schleusen vorteilhaft
auszunutzen, ist das hölzerne Moselschiff völliger gemacht worden,
indem der runde Boden durch einen flachen mit schwacher Lehnung
ersetzt und die Aufbiegung des Bugs und des Hecks steiler gemacht
wurde.
Unser Beispiel zeigt ein hölzernes Schiff
von 38,5m Länge über alles, 5m Breite und 2m Seitenhöhe. Der
Leertiefgang ist 30cm; bei einer Tauchtiefe von 1,8m hat es eine
Tragfähigkeit von 270t, mithin nicht viel weniger als die Penische.
Die Formen des Bugs und des Hecks sind beachtenswert, wie der
Spantenriß zeigt. Es sind außerdem auch zur Verdeutlichung einige
Wasserlinien und Schnitte im Grundriß und Aufriß gezeichnet worden.
Der Bug zeigt Löffelform, das Heck eine gerundete Kaffe, die in die
Löffelform übergeht; aus dem Spantenriß sind die Unterschiede
ersichtlich. Der Völligkeitsgrad der Verdrängung ist 0,935."
O.Teubert, Binnenschiffahrt, Band
1, 1912, S.310ff. |