ultramarin marine translations
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nl Roer   rechter zijrivier van de Rijn bij Ruhrort - ontspringt in het Rothaargebergte, 3 km ten noorden van Winterberg 'de Roer' heet in schipperstaal het gedeelte van de Rijn in Duisburg en het gehele bereik van de havens van Duisburg en Ruhrort.  
de Ruhr Nebenfluß des Rhein bei Ruhrort - entspringt im Rothaargebirge, 3 km nördlich von Winterberg.  
'die Ruhr' nennt man in der Schiffersprache den Duisburger Rheinabschnitt und den gesamten Bereich der Duisburger und Ruhrorter Häfen;
en Ruhr right bank tributary of the Rhine that rises in the Rothaargebirge. More than any other river the Ruhr has been the main artery of German industrialization that began in the mountainous regions south of the river in the 18th century. The river which had been canalized under Prussian kingship, became the main route for the export of coal and the production of iron ore on the Rhine.
fr Ruhr   
de
Vom Ruhrkopf (664m) verläuft sie über 235 km am nordöstlichen und nördlichen Rand des Sauerlands. Wie viele andere Flüsse wurde auch die Wasserkraft der Ruhr von Alters her von Mühlen, Schmieden und anderen Handwerksbetrieben genutzt, die sich an ihren Ufern ansiedelten.

Mit zunehmendem Gewerbe im wald- und erzreichen Sauerland wuchs auch die Bedeutung der Ruhr als Verkehrsweg zur Ausfuhr der Waren, die auf den schlechten und unsicheren Wegen der Mittelgebirgsregion südlich der Ruhr nur mühsam befördert werden konnten. In der Zeit vor dem Bau der Eisenbahn bot sich der Wasser- gegenüber dem Landweg als die günstigere Alternative an, obwohl der Flußlauf von zahlreichen Wehren unterbrochen wurde, an denen die Güter von einem Schiff ins andere umgeladen bzw. die Kähne zur Umgehung der Hindernisse über Land geschleppt werden mußte, worunter die Waren ebenfalls litten.

Im 18.Jahrhundert gewann der Wassertransport insbesondere für die Kohle an Bedeutung, die sich als relativ geringwertiges Massengut schlecht über Land befördern ließ. 1770 ordnete die preußische Regierung, die die Oberhoheit über das Ruhrgebiet innehatte, eine Untersuchung über den Ausbau der Ruhr für die Schiffahrt - zunächst noch ohne Schleusen, sondern mit Übergangsstellen an den Wehren - an. Nachdem der erste Plan, der eine private Finanzierung des Projekts vorsah (als Gegenleistung erhielt das private Konsortium ein 20-jähriges Nutzungsprivileg auf freien Handel) gescheitert war, begann man vier Jahre später, nach langen Verhandlungen zwischen den verschiedenen Anliegerstaaten, mit der Beseitigung der Wehre und dem Bau von Schleusen, der dem durchgehenden Verkehr über 75 km von Langschede bis zum Rhein freimachte.

Binnen weniger Jahre entwickelte sich die Ruhr zum wichtigsten Ausfuhrweg für die Steinkohle aus den Gruben des Ruhrgebiets. Mit dem leichteren, günstigeren Transport stieg wiederum die Nachfrage nach der Kohle im Rheinland, zumal die Hüttentechnik gleichzeitig den Einsatz von Steinkohle ermöglichte, die die Holzkohle ersetzte.

Die napoleonische Besetzung des Rheinlands und der rechtsrheinischen Gebiete begünstigte die Entwicklung insofern, als sie auf dem feudalen Flickenteppich der Fürstentümer gleiche rechtliche Voraussetzungen schaffte, auf denen die preußische Verwaltung aufbauen konnte, als sie diese Territorien nach dem Wiener Kongreß 1915 wieder zurückerhielt. Auf dieser Grundlage entstehen Verkehrswegepläne sowohl für Überlandverbindungen als auch für die Wasserstraßen Rhein, Ruhr und Lippe.

Der Erfolg dieser Maßnahmen, der etwa den Ausbau des Ruhrorter Hafens als Kohlenumschlagzentrum mit sich bringt, bewirkt zugleich das Ende der Ruhr als Wasserstraße. Dienten die Schienenwege in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts noch der Anfuhr der Güter zu den Ruhrhäfen, so entwickelte sich die Eisenbahn Mitte des 19.Jahrhunderts zur ernstzunehmenden Konkurrenz für die Ruhrschiffahrt. Gleichzeitig verschob sich, wiederum bedingt durch Dampfpumpen und Verbesserungen im Grubentiefbau, das Gebiet, in dem die Kohlen gefördert wurden, von Südosten nach Nordwesten. Neue Zechen wurden nun nördlich der Ruhr und näher zum Rhein hin gegründet, über den jetzt auch zunehmend das ausländische Erz eingeführt wurde.

Ebenso schnell, wie der Aufstieg - von ca. 1780 bis 1840 - dauerte der Niedergang der Ruhrschiffahrt von 1840 bis 1890, als er für den Güterverkehr praktisch nutzlos wurde. An die Stelle der Ruhr, die mit ihren Stauseen hauptsächlich der Wasserversorgung und über Strecken noch dem Ausflugsverkehr dient, ihre Bedeutung somit schon gegen Ende des 19.Jahrhunderts verloren hatte, tritt 1914 weiter nördlich der Rhein-Herne-Kanal. Gesäumt von Zechenhäfen, bildet er das 20.Jahrhundert hindurch den Ausfuhrweg für die Kohle, bzw. den Einfuhrweg für Erze und andere Güter nach und von den Seehäfen der Niederlande und Norddeutschlands.

Als Ruhrschleuse und Wehr gegen 1927 entstehen, ist der Güterverkehr auf der Ruhr praktisch bedeutungslos. Lediglich ein kurzer Stichkanal verbindet den alten Kohlenhandelsplatz Mülheim mit seinem Konkurrenten Ruhrort. Hauptsächlich stellt die Ruhrschleuse aber eine Parallelverbindung vom Rhein zum Rhein-Herne-Kanal dar. In der Schleuse (311 m lang und 12,80 m breit) fanden Schleppzüge mit Boot und bis zu vier Kähnen Platz. Die charakteristische Brücke mit dem laternenähnlichen Aufsatz, welche die Schleusenkammer im Hintergrund überspannt, diente als Führung für die Laufrollen, an denen das Schleusentor - mit Drähten - aufgehängt war. Dieses mittlere Tor, das zur Seite weggezogen wird, kommt immer dann zum Einsatz, wenn die  Schleuse nicht in ihrer vollen Längen ausgenutzt wird. Auf diese Weise spart man bei geringem Verkehr Wasser und Zeit.

Im Oberwasser der Staustufe zweigt ein Stichkanal links zum Rhein-Herne-Kanal ab. Geradeaus führt ein 12 km langer Schiffahrtskanal von der Ruhr zum Mülheimer Hafen, wo die Großschiffahrt endet. Die Schiffahrt auf der übrigen Ruhrstrecke bleibt Personen- und Sportbooten vorbehalten.

"Die Ruhr kam zum Teil frühzeitig in preußischen Besitz und die Schiffahrt wurde wegen des (zuerst in einer Essener Urkunde erwöhnten) Kohlenbergbaues nach Kräften gefördert. Infolge der Versperrung der Wasserstraße durch Fischwehre im Mittelalter hatte sich nur auf der unteren Strecke von Mülheim-Broich bis zum Rhein ein Kohlenverkehr in kleinen Schiffen entwickelt können, von dem im Jahre 1599 berichtet wird. Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm bemühte sich im Jahre 1660 um die Verbesserung der Wasserstraße und ebenso wurde unter König Friedrich Wilhelm I. diese Angelegenheit verfolgt, auch wegen der staatlichen Saline Unna; aber die übrigen Uferstaaten machten Schwierigkeiten. Dasselbe wird aus dem Jahre 1737 berichtet, als man von Hattingen aus mit der Kohlenverschiffung Versuche machte. Unter Friedrich dem Großen wurden im Jahre 1764 die Verhandlungen wieder aufgenommen und man beschloß, die Kohlen von der Ruhr über Land nach Dorsten zu schaffen und auf der Lippe zum Rhein zu befördern. Da der Bau der Landstraße zu teuer wurde, mußte dieser Weg aufgegeben werden. Weitere Verhandlungen von 1770 bis 1772 führten schließlich dazu, daß die anderen Uferstaaten die Erlaubnis zur Schiffahrt erteilten; diese war aber durch die vielen Wehre (Schlachten) sehr behindert, da die Kohlen an ihnen 10 bis 15 Male umgeladen werden mußten. Im Jahre 1774 wurde die Schiffahrt für frei erklärt und der große König ordnete den Bau von Kammerschleusen an: 16 Schleusen, davon 7 aus Stein gebaut, 38 bis 45 m lang und 5,65 m breit, waren bis zum Jahre 1780 fertig und sofort begann von Witten abwärts eine lebhafte Schiffahrt. Die Baukosten wurden von der Königl. Kohlenniederlagskassse getragen, die aus der im Jahre 1766 eingerichteten Königl. Märkischen Bergkasse entstanden war. Nach Fertigstellung der Bauten wurde daraus die Ruhrschiffahrtskasse gegründet, der auch die Schleusengebühren zugingen und die ihren Sitz in Ruhrort hatte. (Im Jahre 1823 wurden an der Ruhr 87 Schiffer mit zusammen 225 Schiffen gezählt.)

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Die Schiffahrt auf der Ruhr entwickelte sich [im 19.Jahrhundert] kräftig weiter, wie schon am Ende des 18.Jahrhunderts und gelangte im Jahre 1860 zu ihrer höchsten Blüte. Es wurden damals etwa 900.000 t auf diesem Flusse verfrachtet, wovon allein 867.740 t Kohlen. Die Dampfschiffahrt kam nicht dorthin; es blieb bei der früher üblichen Pferdetreidel. Mit dem Bau der Eisenbahnen (1862) ging der Verkehr schnell zurück, zumal die Schiffe nur von bescheidenen Abmessungen und die Fahrwassertiefen oft sehr gering waren. Im Jahre 1840 wurde ein Entwurf zu einem besseren Ausbau des Flusses aufgestellt und in den Jahren 1855 bis 1865 auch eine gründliche Verbesserung des Fahrwassers namentlich in dr Mündungsstrecke ausgeführt. Doch half dies nichts zur Hebung des Verkehrs und ebenso wenig die Aufhebung der Schleusenabgaben im Jahre 1868. Im Jahre 1886 betrug der gesamte Verkehr nur etwa 10.000 t und erlosch 1890 vollständig."

Oskar Teubert, Binnenschiffahrt, Band 1, 1912, S.65, 114