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nl koelschip   schip dat is ingericht voor het transport van gekoelde (bij gelijkmatige lage temperaturen) of ingevroren goederen;
de Kühlschiff Schiff, das eingerichtet ist, um Gìter zu transportieren,die bei gleichmÔÏiger (niedriger) Temperatur, gekìhlt oder gefroren, gelagert werden mìssen;
en reefer (ship)
refrigerating vessel
a ship designed for carrying goods requiring refrigeration;
fr navire frigorifiant
bateau frigorifique
 
es    
it    
     
   
     
de    
 

Kühlschiffe, so Allen M. Friis, bestechen durch ihre elegante Form: schlanker Rumpf, nach vorn strebender Vorsteven, stromlinienförmige Aufbauten, erhöhte Back betonen die dynamische Form, weiÏer Anstrich signalisiert "Sonne, Sand und Meer" der Tropen, deren Früchte sie in die kalten Zonen Nordeuropas bringen. Das gilt zumindest für die Generation der stromlinienförmigen Schiffe der späten fünfziger und sechziger Jahre.

Inbegriff dieses Schifftyps ist der Bananendampfer. Naturgemüß befördern Kühlschiffe alle möglichen leicht verderblichen Güter, nicht nur Tropenfrüchte, die zu allen Jahreszeiten aus den warmen Klimazonen in die kälteren verfrachtet werden, sondern auch Obst und Gemüse zur Versorgung der nördlichen Regionen während der kalten Jahreszeiten, aber auch Fleisch und Fisch, die tiefgefroren transportiert werden.

Nachdem man sich zunächst großer Ventilatoren zur Belüftung der Laderäume bedient hatte, entstehen die ersten regelrechten Kühlschiffe mit industrielle Kìhltechnik - zunächst noch mit Kìhlschlangen - und isolierten Laderäumen und entsprechender Stromversorgung an Bord.

Obwohl Kühlschiffe zahlenmäßig eine eher marginale Rolle spielen - im Jahr 2000 verkehrten rd. 1150 (Tief-) Kühlschiffe -. bilden sie ein wichtiges Glied in der logistischen Kette zwischen Anbau- bzw. Fischfang- und Tierzucht- und Versorgungsgebieten. Abhängig von den jeweiligen Produkten sind die wichtigsten Routen für

- Bananen: Mittelamerika > USA, Europa, Japan
- Zitrusfrüchte: Süd-/Nordafrika, USA, Mittelmeerländer, Neuseeland > Nordeuropa, Japan, Südasien
- Äpfel, Birnen: Argentinien, USA, Australien, Mittelmeerländer, Südafrika > Nordeuropa, Südostasien
- Fleisch: östliches Südamerika, Neuseeland > USA, Europa, Japan, Arabien
- Orangensaft: Brasilien > USA, Europa

Man unterscheidet drei Typen von Kühlschiffen:

1. Kühl-Frachtschiffe zur Beförderung von (a) Massengütern, (b) palettierten Gütern oder (c) tiefgefrorenen Gütern, vornehmlich Fisch und Fleisch.

2. Kühl-Containerschiffe zum Transport von Kühlcontainern

3. Fruchtsafttanker

Letztere bilden eine sehr kleine Gruppe größerer Spezialschiffen, die seit den 1980er Jahren aufgelegt wurden und auf festen Routen verkehren.

Bei Kühl-Containerschiffen handelt es sich im Grund um gewöhnliche Containerschiffe, die über die notwendigen Versorgungsanschlüsse zum Betrieb der Kühlaggregaten an, bzw. in den Containern verfügen. Wie im normalen Containerverkehr besteht auch ihr Vorteil darin, daß sich mit ihnen kleinere Partien transportieren und bedarfsgerecht lagern lassen.

Die 'reinen' Kühlschiffe umfassen (a) Schiffe fìr tiefgekühlte Ladung, wobei es sich entweder um Schiffe handelt, die ausschließlich zur Beförderung von Fisch dienen oder aber (b) um Fisch-Fabrikschiffe, die ihre Produkte auch, aber nicht ausschließlich befördern. Eine dritte Gruppe (c) befördert schlieÏlich verschiedene Tiefkühlgüter und unterscheidet sich eigentlich nicht von der Gruppe der 'gewöhnlichen' Kühlschiffen.

Bei den verfrachteten Gütern handelt es sich i.A. um empfindliche Waren. Die Ladung wird vorwiegend in Kartons verpackt und palletiert angeliefert. Sinnvollerweise bemißt sich die Größe der Schiffe nicht nach der Wasserverdrängung (Tonnage) als vielmehr nach dem verfügbaren Rauminhalt (m3) bzw. der Stauraumfläche (m2), bei neueren Schiffen auch nach der Anzahl der Versorgungsanschlüsse fìr Container. Es fällt auf, daÏ der grüßere Teil der Tiefkühlschiffe mit einem Rauminhalt zwischen 2.800 und 5.600 m3 zu den kleinen Schiffen gehört (Länge unter 90m). Die Größe der Kühlschiffe streut dagegen sehr breit zwischen 2.800 und 16.800 m3 (Länge zwischen 60 und 165m).

Kìhlschiffe fahren sowohl im Liniendienst als auch im Trampverkehr. Liniendienst ist anzunehmen, wo Schiffe im Dienst einer Gesellschaft das Glied einer vertikalen Kette bilden, die - wie im Fall großer internationaler Unternehmen wie Del Monte - vom Baum bis zur Büchse in der Hand eines Unternehmen liegt. Trampschiffahrt findet sich dagegen beim Transport saisonaler Produkte. Aus der Natur der Produkte ergibt sich zudem, daÏ der Kühltransport im Einwegverkehr betrieben wird, es sei denn, es gibt für den Stauraum geeignete Rückfracht.

Wie bei allen anderen Schiffen hat sich auch das Erscheinungsbild des Kühlschiffs in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert: Aufbauten und Maschinenraum wurden von der Mitte immer weiter nach hinten vergelegt und befinden sich seit den 1980er Jahren ganz im Bereich des Hinterschiffs. Auf diese Weise gewinnt man den größtmöglichen zusammenhängenden kubischen Raum, der je nach Schiffsgröße und Anforderungen in der Längsachse mit bis zu vier Querschotten, in der Horizontalen mit bis zu vier Zwischendecks versehen wird.

 

 
  Quelle: Allan M.Friis: Reefer Ships, in: Ship Design and Construction, Vol.II, Jersey City 2004