ultramarin marine translations
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nl     in de 18de eeuw, een schip dat was gebouwd om gezeild en getrokken te worden op de Midden-Rijn. De boot had verschillende maten, tussen 25 en 34 m lengte en tussen 1,90 en 3,10 breedte, met een capaciteit die de 100 t niet overschreed.  
de Frankenschiff  
en   in the 18th century a ship built to be sailed and towed on the Middle Rhine. The vessel was of varying dimensions, between 25 and 34 m in length and between 1,90 and 3,10 m wide, at any rate with a capacity not exceeding 100 t.
fr     
de
"Das Frankenschiff tritt zu Beginn des 18.Jahrhunderts auf dem Mittelrhein gleichermaßen an die Stelle des Oberländers wie des Schelches. Mit letzterem hat es seinen Ausgangspunkt, den unteren Main, gemeinsam.

Nach dem Grade der Auswirkung der niederrheinischen Einflüsse auf seine Bauart und Ausrüstung lassen sich hier zwei Entwicklungsstufen unterscheiden. Ihre zeitliche Grenze liegt um 1750.

Frankenschiff, ca.1720(J.F.Probst)Schon die anfängliche Form des Frankenschiffs zu Beginn des 18.Jahrhunderts zeigt in der Grundrißgestaltung durch die große Völligkeit vor allem des Hinterschiffs starke Anklänge an die bauchige Bauart der friesischen Typen des Niederrheins. Das auffallende Merkmal ist hier der starke Hintersteven, der beim Frankenschiff erstmalig am Mittelrhein auftritt. In der Anfangsform des Frankenschiffs ist das Fahrzeug noch ohne Deck wie der Schelch, und nur zwischen Mast und Hinterschiff mit einer stark gewölbten Überdeckung versehen. In der Steuerung und der Takelung zeigen sich bei dieser Stufe noch keine niederrheinischen Einflüsse. Wir finden trotz des betonten Hinterstevens hier noch das seitliche Senkruder sowie als Segel das alte mittelrheinische Rahsegel.

Als nächster Schritt findet gegen die Mitte des Jahrhunderts erstmalig das niederrheinische Sprietsegel Eingang, doch bleibt das Fahrzueg zunächst noch offen. Diese zeitlich nicht ausgedehnte Zwischenstufe führt um 1750 zu einer zweiten Hauptform.

Diese Endform hat als wichtigste Neuerung vom Niederrhein nunmehr das holländische feste Hecksteuerruder  übernommen. Gleichzeitig erhält das Frankenschiff ein festes Deck mit einem kleinen Roef. Zu dem Hauptmast mit Spriettakelung tritt jetzt ähnlich wie bei den Samoreusen ein zweiter kleinerer Besansmast, während die Ladeluke vor dem Hauptmast liegt. Die Kaffe des Bugs erhält ferner einen starken in den flachen Boden auslaufenden Vordersteven. Auch diese Endform des Frankenschiffs besitzt noch keinen Bugspriet und demzufolge auch kein Klüffock.

Die Beplankung des Typs ist in beiden Stufen klinkergebaut. Das Deck zeigt wenig Sprung und ist nur im Vor- und Hinterschiff angehoben, wobei bei der letzten Form des Frankenschiffs das Hinterschiff mit dem Kielholz etwas höher liegt.

Das Frankenschiff als der Vertreter des großen Mittelrheinschiffs des 18.Jahrhunders ist bezüglich seiner Größe wiederholt Gegenstand der Beratungen von Zollkonferenzen und Zunftverordnungen.

Es ist hierbei auffallend, daß ebenso wie auf dem Oberrhein beim Aufkommen des Rheinbergers im Anfang die Ladefähigkeit der Fahrzeuge über die wirtschaftlichen Anforderungen hinausging und behördlicherseits eingeschränkt wurde. So bestimmte die Bacharacher Zollkonferenz vom 20.November 1717, 'die großen Schiffe in 10 Jahren abkommen zu lassen, damit die Schiffer nicht so lange in Ladung liegen bleiben sollten'. Gleichzeitig wurde schon hier die größte Ladefähigkeit auf 100t festgesetzt.

Auch die Mainzer Zunft wachte streng über die Einhaltung dieses maximalen Ladequantums. Nach den Verordnungen des Jahres 1765 mußten alle neu gebauten Fahrzeuge auf die vorgeschriebene Größe und Ladefähigkeit geprüft und über den Befund ein 'Schauamtsattest' ausgestellt werden.

Auch mit den Abmessungen der Fahrzeuge beschäftigte sich die Bacharacher Zollkonferenz von 1717. Die Konferenz setzte fest:

  • 'Einspännige' Schiffe von 25 t: Länge 25 m und Breite 1,90 m [vermutlich bezogen auf die Schiffsbreite im Boden]

  • 'Zweispännige' Schiffe von 50 t: Länge 29,50 m und Breite 2,50 m,

  • 'Vierspännige' Schiffe von 100 t: Länge 34,00 m und Breite 3,10 m.

Weder die Tragfähigkeit noch die Abmessungen des Frankenschiffs haben im Laufe seiner Entwicklung nennenswerte Änderungen erfahren. Nach Bollers Aufzeichnungen waren die Hauptmaße eine Fahrzeugs von 100 tFrankenschiff um 1800 Tragfähigkeit um 1800: Länge ü.A. 34,70, größte Breite 5,30 m, Breite im Boden 2,50 m, Leertiefgang 0,35 m, sowie der Tiefgang bei einer Ladung von 8 t 0,40 m, von 24 t 0,65 m, von 60 t 1,00 m und von 100 t 1,30 m.

Trotz dieser verhältnismäßig geringen Größenabmessungen, auf welche die wirtschaftliche Lage der mittelrheinischen Schiffahrt des 18.Jahrhunderts diesen Schiffstyp beschränkte, ist er doch durch die Bauart und Ausrüstung von besonderer Bedeutung:

Das Frankenschiff ist der erste Mittelrheintyp der schon in seiner Anfangsform mit Hintersteven versehen ist, das holländische feste Heckruder trägt. Es hat sodann als erstes zweimastiges Mittelrheinfahrzeug zusammen mit dem Bönder das niederrheinische Sprietsegel an den Mittelrhein gebracht. Hierin liegt die besondere Stellung dieses Typs in der Entwicklung des Rheinschiffs."

(K.Schwarz, Typenentwicklung, S87ff.)