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nl Elbeschip      
de Elb(e)schiff
Elb(e)kahn
Elbrutscher
 
en Elbe barge a barge built to the conditions and necessities of the Elbe river. The vessel built of wood, later of steel, was similar to the Oder type. Measuring about 63-69 m in length with a beam of about 8 m it had dimensions similar to the Dortmund-Ems-Kanal ship. Because of the prevailing shallow water on the uncanalized river its draught was limited to 2,20m.
fr    
de
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1. Das Elbschiff nach Plauer Maß

"unterscheidet sich hinsichtlich der Völligkeit nicht von den Oderschiffen nach Breslauer Maß, übertrifft sie nur in der Länge um 10 m. Die Schiffe wurden ebenso wie die vorbeschriebenen sowohl aus Holz, wie aus Holz und Stahl, seit dem Kriege ganz aus Stahl erbaut, offen oder gedeckt.
Das dargestellte Schiff hat eine Länge von 65 m über alles und 63,5 m zwischen den Loten, eine Breite von 8 m über den Scheuerleisten und 7,88 m auf den Spanten und eine Seitenhöhe von 2,2m. Bei 1,8m Tiefgang ist seine Tragfähigkeit etwa 660 t, bei 2m etwa 750 t. Die 78 x 55 x 8mm starken Spanten stehen in 500 mm Abstand. Die Bodenwrangen bestehen im Laderaum aus [-Stahl von 180 x 70 x 11 x 8 mm Dicke, im Vor- und Hinterschiff sind sie aus Blechen und Winkeln gebildet. 2 unvollständige Kielschweine in L-Form von 90 x 45 x 10 mm laufen über den Bodenwrangen durch den ganzen Laderaum. Die Außenhaut ist im Boden 7 mm, in der Kimm und in den Seitengängen nimmt die Dicke von 8 auf 6 mm ab, während am Bug die Platten 8 mm dick sind. Der Stringer aus Riffelblech ist 500 mm breit, 8 mm dick und nach dem Laderaum zu mit einem 200 x 90 x 9 mm Winkel (als Luksüll) gesäumt. Es sind im ganzen 13 Schottwände angeordnet, davon je ein Sicherheitsschott sowohl im Vorschiff wie im Hinterschiff. 5 Schotte an den Kajüten und bei den Masten reichen bis unter das Deck,die anderen 6 nur bis zum Stringer und zerlegen den Laderaum in 9 Abteile von 5,5 m und 6 m Länge. An den Enden des Laderaums und an den Masten sind tennebaumartige Rieswände aus 5-mm-Blech aufgesetzt und mit dem Luksüll verbunden, die 1 bis 3 m lang sind. Der Schiffskörper wiegt etwa 150 t.
Ein etwas größeres, offenes Schiff, das mit 67 m Länge über alles, 65 m zwischen den Loten, 8,20 Breite über alles, 8,11 m auf Spanten und 2,11 m Seitenhöhe als Groß-Plauer Maß gilt, ist in einer Ausführung von Caesar Wollheim, Breslau, aus dem Jahre 1929 in Bild 127/128 wiedergegeben. Die Laderäume sind je 10 m bzw. 7,5 m lang. Das Bugspriet ist durch einen Ankerkran ersetzt. Neu sind die breiten Gäten: ebenso der Antrieb des Steuerruders. Der Boden ist durch 2 stärkere Kielschweine längst versteift. Die übrigen Abmessungen sind aus der Hauptspantzeichnung Bild 129 ersichtlich. Dieses Schiff gilt seit 1931 als eigentliches 700 t-Regelschiff der mitteldeutschen Wasserstraßen." (O.Teubert, Binnenschiffahrt, S.409ff)

 
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2. Das Elbschiff mit Stahlboden und Plattendeck

"zeigt gegen das vorige wesentliche Unterschiede, ist gleichfalls 76 m über alles lang und 10,5 m über die Spanten breit, dagegen 2.2 m hoch, ohne Lehnung und mit runder Kimm gebaut. Das Mittelschiff zeigt einen Ablauf von 0,4 m. Bei einem Tiefgang von 1,9 m ist die Tragfähigkeit etwa 1000 t. Da für das Schiff ein größter Tiefgang von 2,2 m (bis zum Bordgang) zulässig ist, würde bei diesem Tiefgang eine Tragfähigkeit von 1200 t vorhanden sein (Bild 130/131).

Die 75x65x8 mm Spanten haben 500 mm Abstand. Die 300x7 mm Bodenwrangen stehen an jedem zweiten Spant. Die Spanten haben am Boden nur 60x60x7 mm und ebenso stark sind die Gegenspanten, die die Bodenwrangen oben säumen. Die den Fußboden tragenden Flurwinkel an den Spanten ohne Bodenwrangen sind 50x50x5mm und durch senkrechte Winkelstücke gegen die Bodenspanten abgestützt. Der Boden wird durch 3 vollständige Kielschweine aus 360 mm hohen, 7 mm Blechen versteift, die oben durch je 2, unten durch je einen Winkel von 60x60x7 mm gesäumt sind. Die Außenhaut ist im Boden 8, im Kimmgang 9, im Schergang vorn gleichfalls 8 und hinten aber nur 7 mm. Der 500 mm breite Stringer ist mittschiffs 8 mm, vorn und hinten nur 7 mm.Er ist mit der Bordwand durch einen 80x80x10 mm Stringerwinkel verbunden und trägt oben der Wasserseite einen 60x30x10 mm Fußschutzwinkel und an der Seite des Laderaums einen 70x70x7,5mm Winkel, an dem der durchlaufende 1 m hohe, 6 mm dicke Tennebaum befestigt ist. Die den Stringer an jedem Spant stützenden 60x60x7mm Dickbalken sind aufgebogen und versteifen den Tennebaum bis nahe an dessen Oberkante. Diese ist durch einen ebenso starken, waagerechten Winkel und eine Leiste aus Eichenholz gesäumt, auf der die Sparren und Lukendeckel (Decktafeln) ruhen. Außer dem vorderen Sicherheitsschott sind noch 13 Schottwände eingebaut, von denen 5 bis unter das Verdeck und die anderen 8 nur bis zum Stringer reichen. Der Tennebaum ist gegen die niedrigen Schotte durch Eckbleche abgesteift. Durch den durchlaufenden stählernen Tennebaum, der eine bedeutende Längsversteifung darstellt, unterscheidet sich dies Schiff wesentlich von dem oben beschriebenen Elbschiff nach Plauer Maß; ebenso durch die stählernen Deckstützen und Firstbalken. Die Sparren und Lukendeckel ruhen nämlich in der Mitte auf 2 stählernen Lukenbalken in Doppel-L-form von 160x70x11x8,5mm, die gegeneinander durch waagerechte Winkel und die 1200 mm breite 6,5 mm Firstplatte (Deckstülpe) versteift und mittels Knotenblechen und [-förmigen Stützen von 120x55x9x7mm fest mit den Duchten, Schottwänden und dem Schiffsboden verbunden sind. Diese durchlaufenden Lukenbalken bilden also mit der Firstplatte eine neue Längsversteifung des Schiffskörpers, die um so wirksamer ist, weil sie sich in großem Abstande vom Boden befindet. Leertiefgang 38 cm. Der Völligkeitsgrad des Eichraums ergab sich im Mittel aus 20 solchen Schiffen zu 0,881." (O.Teubert, Binnenschiffahrt, S.412ff.

 
3. Das Elbschiff mit Stahlboden und festem Deck
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"zeigt eine neuere, seltene, aber beachtenswerte Form. Vor- und Hintersteven stehen im allgemeinen senkrecht, Bug und Heck sind im unteren Teile keilförmig, ähnlich wie bei Dampfschiffen und Seeschiffen. Ein wesentlicher Unterschied gegen das Elbschiff mit Stahlboden und Plattendeck beruht drain, daß die Bordwände um die Höhe des Tennebaums erhöht und auf dem festen, darüber liegenden Deck große mit kräftigen Luksüllen umrahmte Luken angeordnet sind, die mit den üblichen Lukendeckeln geschlossen werden. Die Festigkeit des Schiffskörpers wird durch dieses hochliegende feste stählerne Deck bedeutend erhöht

hat die Bordwände um die Höhe des Tennebaums erhöht und auf dem festen, darüberliegenden Deck große, mit kräftigen Luksüllen umrahmte Luken, die mit Lukendeckeln geschlossen werden. Die Festigkeit des Schiffskörpers wird durch diese hochliegende, feste, stählerne Deck, das zugleich den Deckstringer ersetzt, bedeutend vergrößert. Das Schiff ist 69 m lang, die größte Breite beträgt 9,9 m, die Seitenhöhe in der Mitte bis zum Deck 3 m. Die Tragfähigkeit ist bei 1,55 m Tiefgang 700 t, bei 1,9 m Tiefgang 900 t, bei 2,05 m Tiefgang 1000 t, bei 2,58 m Tiefgang 1300 t. Das Schiff hat runde Kimm und weder Lehnung noch Ablauf und runde Kimm.

 

GrafikEin besonderer Stringer fehlt mit Rücksicht auf das feste Deck aus 5 und 6mm starkem Stahlblech. Außer dem vorderen Sicherheitsschott sind noch 9 Schottwände vorhanden, von denen 5 wasserdichte bis unter Deck reichen und in der Mitte der 4 Laderäume 4 Halbschotte angeordnet sind, die durch bewegliche Bretterverschläge verbunden werden. So entstehen 8 Laderäume. Die Deckbalken an jedem Spant (in 500 mm Abstand) bestehen aus Winkeln von 75 x 55 x 8 mm Stärke, an den Giebeln der Luken aber aus [-Stahl von Normalprofil 20. Die vollen Schottwände werden in der Höhe der äußeren Wallschienen (Scheuerleisten) durch [-förmige Duchten von gleichem Querschnitt versteift. Die 4 Luken sind 10,5 x 6,5 m groß und durch Luksülle eingefaßt, die aus Winkeln und Wulsteisen von 200 x 9mm Stärke gebildet werden. Dei 0,8 bis 8,9 m breiten Lukendeckeln ruhen mittschiffs auf einem losnehmbaren Balken aus Fichtenholz. Die Rinnsparren bestehen aus Stahl. Die beiden hölzernen Lademaste sind in eisernen auf dem Deck befestigten und seitlich abgesteiften Köchern beweglich. Das heck ist übergebaut, das am Hintersteven befestigte Steuerruder wird durch ein senkrechtes Handrad bewegt. Der Schiffboden ist durch zwei unvollständige Kielschweine in T-Form von 100 x 50 x 9 mm Stärke versteift. Der Leertiefgang wurde bei der Eichung vorne zu 36, mittschiffs zu 52, hinten zu 48, im Mittel zu 45 cm festgestellt. Der Völligkeitsgrad des Eichraums ist 0,899."

(O.Teubert, Binnenschiffahrt, Band 1, 1912, S.289ff.)