ultramarin marine translations
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nl brug    in de architectuur een verbinding tussen twee punten, die een hoger liggend vlak boven een eronderliggende vlak vormt, en over een straat, een voetpad of een andere rijbaan voert.
de Brücke in der Architektur eine Verbindung zwischen zwei Punkten, die eine höhergelegene Ebene über eine darunterliegende Ebene bildet und über die eine Straße, ein Fußweg oder eine andere Fahrbahn führt;
en bridge 1. structures that connect (bridge) two points;
2. in civil engineering a connection that carries pedestrian or vehicle traffic over an obstacle such as a body of water, a declivity, or another road.
fr pont  
es puente      
it ponte      

rivierbrug

Flußbrücke

river bridge

pont d'une rivière

a - zomerbed
b - uiterwaard
c - winterbed

d - aarden baanlichaam
e - aanbrug
f - landhoofd
g - uiterwaardpijler
h - oeverpijler
i - rivier- (stroom-)pijler

a - Sommerbett
b - Vorland
c - Winterbett

d - Fahrdamm
e - Vorlandbrücke
f - Brückenhaupt
g - Vorlandpfeiler
h - Ufer-(Land-)pfeiler
i - Strompfeiler

a - summer bed
b - haugh
c - winter bed

d - bank
e - foreshore bridge
f - bridge head
g - foreshore pier
h - embankment pier
i - river pier

a - lit d'été
b - promontoire
c - lit d'hiver

d - chaussée
e -

   

Bruggen in Nederland 1800-1940 (I)

 a - doorvaarwijdte / Lichtraumweite / clearance width

 b - overspanning / Spannweite / span

 
 a - rijdek / Fahrbahn

 b - voet-/fietspad / Fuß-/Radweg

 c - brugdek / Brückendecke

   

Bruggen in Nederland 1800-1940 (I)

 

de
Als ich das erste Mal auf der Westminster Bridge vor Big Ben stand, war ich sehr enttäuscht. Jahrelang hatte der Glockenturm auf dem Umschlag meines Englischbuchs meine Phantasie beflügelt, gegen die die Wirklichkeit schlecht ankam. Wer schon einmal über die Golden Gate Bridge gefahren ist, die Brücke über der Bay von Sidney während der Olympiade ausgiebig bewundern konnte, die Vogelfluglinie von der Briefmarke kennt und vom Fernsehen über die neuesten architektonische Wunderwerke der Fluß- und Seeüberquerung auf dem Laufenden gehalten wird, wird vielleicht enttäuscht sein von den Brücken auf dem Rhein. Ebenso leicht, wie man darüber hinwegsieht, daß hier, sozusagen im Kleinen, die Modelle für die großen Bauwerke entstanden, findet man aber auch zwischen Schaffhausen und Rotterdam die ganze Bandbreite der Brückenbaus versammelt.

Brücken sind Funktionsbauten, die aufgrund ihrer technischen Voraussetzungen und wirtschaftlichen Kosten wenig ästhetischen Spielraum lassen und trotzdem einen hohen symbolischen Wert besitzen. Dieser Wert erscheint naturgemäß um so größer, je stärker der Strom die Ufer trennt.

Wie auf so vielen anderen Gebieten gelten auch auf diesem Feld die Römer als Pioniere. Doch außer schriftlichen Überlieferungen insbesondere über eine feste Querung irgendwo zwischen Andernach und Koblenz und wenigen archäologischen Funden z.B. an der Waal bei Zuilichem besitzen wir wenig sichere Anhaltspunkte für die genauen Orte des Brückenschlags und die Rekonstruktion der frühen Bauwerke, die teils aus Stein (Gründung und Pfeiler), teils aus Holz (Pfeiler und Decke) bestanden.

Andernorts (z.B. Pont du Gard) läßt sich anhand zahlreicher Beispiele die buchstäblich hohe Kunst des römischen Brückenbaus und der Gewölbekonstruktion von der Gegenwart bis in die Antike zurückverfolgen. Am Rhein klafft dagegen eine gewaltige baugeschichtliche Lücke etwa zwischen dem frühen Mittelalter und dem 19.Jahrhundert. Daß sie nicht früher geschlossen wird, hat vielerlei Gründe, wobei die Breite des Flusses und die hydrologischen Bedingungen ein Grund, der Verkehr ein anderer gewichtiger Grund waren. Der Umstand, daß Hochwasser und Eisgang die Brücken jedes Jahr aufs Neue bedrohten, verlangte stabile steinerne Bauwerke, deren breite Pfeiler der Schiffahrt nur enge, niedrige Bögen boten.

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Neue Perspektiven eröffneten sich mit dem Bau der (als solche überlieferten) ersten eisernen Brücke, die seit 1779 schwungvoll den Severn bei Coalbrookdale in England überspannt. Bis dahin und noch für einige Jahrzehnte darüber hinaus baute man Brücken aus Stein und Holz: Stein für stabile Gründungen der Land- und Strompfeiler, photo Holz für die Tragwerke der Überwege zwischen den Pfeilern. Englands Pionierleistungen auf den Gebieten des Hüttenwesens, der Eisenverarbeitung und des Maschinenbaus beflügelten die Industrialisierung in ganz Europa. Von der Insel fand die neue Technologie den Weg über Frankreich, Belgien und die Niederlande im ersten Viertel des 19.Jahrhunderts ins Rheinland.

Wenige Jahre nachdem sich - fast zeitgleich mit der Ratifizierung des Rheinoktroi - auf dem Rhein die ersten Dampfschiffe gezeigt hatten, begann man auf dem Kontinent damit, Schienen für Eisenbahnverbindungen zwischen Nürnberg und Fürth und zwischen Brüssel und Mechelen (beide 1835) zu legen. Rund eine Generation später erstreckte sich das Netz schon über ganz Mitteleuropa, durchschnitten von den großen Flüssen zwischen Maas und Elbe.

Jahrzehnte bevor man Brücken für den Fuß- und Straßenverkehr einzurichten begann - eine im Vergleich zum Fährschiff  kostspielige Angelegenheit -, entstanden aus technischem Erfordernis Eisenbahnbrücken. Rollendes Material auf Fähren zu überführen gestaltete sich verständlicherweise ungleich umständlicher und riskanter als die Beförderung von Fuhrwerken. Die Bewältigung der Niveauunterschiede bei stets wechselnden Wasserständen war so aufwendig, daß - wie das Beispiel der Ruhrort-Homberger-Trajektanstalt zeigt - bei entsprechendem Verkehrsaufkommen alles für einen festen Übergang (oder den Umweg darüber) sprach. Folglich entstanden nach dem Bau einer ersten (Kasten-Gitter-)Brücke in Köln (1855-59) innerhalb weniger Jahre am ganzen Rhein eine Vielzahl weiterer Brücken bei Kehl, Mainz, Griethausen (1864), Kuilenburg (1868) Zaltbommel (1869) und anderen Orten, um die Lücken im Eisenbahnnetz zu schließen.

Die Eisenkonstruktion mit Elementen zunächst aus Guß- oder Schmiedeeisen, dann aus Walzstahl, erlaubte - in Kombination mit Pfeilern aus Ziegelmauerwerk - sowohl größere Spannweiten als auch Durchfahrtshöhen für die mittlerweile völkerrechtlich gesicherte freie Rheinfahrt. Der Fahrweg mußte nicht mehr wie früher über die Bögen geführt werden und wurde es auch nur ausnahmsweise. Vielmehr 'versenkte' man ihn in die Brückenkonstruktion, deren tragender Auf- und Überbau aus Kästen oder Bögen sich über dem Fahrweg erhob, ohne daß die Schiffahrt davon berührt wurde.

Ende 19.Jahrhunderts gab es am Rhein schon zahlreiche Eisenbahn-, aber nur wenige Straßenbrücken. Für sie bestand weder eine technische Notwendigkeit noch ein nationales Interesse. Der Ausbau des Eisenbahnnetzes war aufgrund seiner wirtschaftlichen Bedeutung zu einer Staatsangelegenheit für alle Länder geworden, die den Anschluß an die Moderne nicht verpassen wollten. Demgegenüber maß man dem Straßenverkehr allenfalls regionale, wenn nicht nur lokale Bedeutung zu. Die Straßenbrücke zwischen Bonn und Beuel, 1898 eingeweiht, war beispielsweise im Auftrag und aus Mitteln der Stadt Bonn gebaut worden. Obwohl der Brücke eine Bedeutung zukam, die weit über den Stadtverkehr hinaus das Land zwischen Köln und Koblenz betraf, wo sie den einzigen festen Rheinübergang bildete. Außerdem ersetzte sie eine fliegende Fähre, deren schmale Durchfahrt ein Hindernis für Dampfschlepper und Schleppzüge darstellte und lag somit auch im Interesse der internationalen Schiffahrt. Aber natürlich profitierte auch die Stadt von der Brücke, die mit dem Verkehr auch den Handel anzog  und half, lokalpolitische Beziehungen über den Fluß hinweg und Voraussetzungen für spätere Gebietsreformen und Eingemeindungen zu schaffen. 

Während Anfang des 20.Jahrhunderts das Eisenbahnnetz im Rheinland langsam seine größte Ausdehnung und Verdichtung erreicht, tritt der Straßenbau durch den Kraftwagenverkehr aus dem Schatten von Wasser- und Eisenbahnbau. Unterdessen verzeichnete auch der Brückenbau Fortschritte. Mittelbar bot Walzstahl aus dem Thomas- und Siemens-Martin-Ofen hochwertigeres Material für leichtere Konstruktionen. Mit Beginn des 20.Jahrhunderts hält zudem der Beton Einzug in den Hochbau. Er stellt gegenüber dem Ziegelmauerwerk einen unmittelbaren Rationalisierungsfortschritt dar. Er regt die Bauingenieure aber auch dadurch, daß er die Integration der verschiedener Funktionselemente in einer Konstruktion erlaubt, zu neuen Entwürfen an.

Betrachtet man den Fortschritt des Brückenbaus am Rhein seit Mitte des 19.Jahrhunderts, so entwickelt er sich fast stetig von Brücke zu Brücke, wobei sich zu den vorhandenen von Zeit zu Zeit eine neue Brücke hinzugesellt. Der Abriß einer alten Brücke kommt eher selten vor. Vor diesem Hintergrund stellt insbesondere der 2.Weltkrieg einen radikalen Einschnitt dar, denn zwischen Basel und Rotterdam bleibt praktisch keine Brücke unbeschädigt. Die flächendeckende Zerstörung eröffnet den Ingenieuren ein weites Feld für die gesamte Bandbreite der Konstruktionen und Methoden ihres Metiers. Während einerseits alte Bogen- und Kastenbrücken - insbesondere für den Eisenbahnverkehr - wiederhergestellt werden (andererseits, wie in Bingen oder Remagen, alte Übergänge aufgegeben werden), entstehen vielfach neue Bauwerke, Spannbeton- und Hohlkastenkonstruktionen, geschweißte (anstelle von genieteten) Bogen- und Hängebrücken mit und ohne Strompfeiler.

Wer daher heute eine Reise von Basel nach Rotterdam oder den Rhein hinauf unternimmt, dem bietet sich - einschließlich der Hub- und Klappbrücken im niederländischen Unterlauf - eine breite Palette des Brückenbaus in seinen verschiedenen historischen Phasen. Daß man sie nicht in chronologischer Abfolge sieht, entspricht der Geschichte des Brückenbaus ebenso: Sie ist durchaus keine geradlinige Aufeinanderfolge von Neuerungen, sondern erweist sich als ein Mäander aus Entwürfen und Techniken, von denen es scheint, als habe es sie zumindest in der Vorstellung oder als Entwurf schon immer gegegeben, als hätte man sie zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal erwogen, sie dann aber verworfen, um das Projekt zu einem späteren Zeitpunkt aufzugreifen und, wenn die Umstände es erlauben, zu verwirklichen.