ultramarin marine translations
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nl binnenschip
binnenvaartuig
  Vaartuig voor het vervoer van personen en goederen op meren, rivieren en kanalen en, in beperkte mate, op kustwateren.
"Binnenschepen in de ruime opvatting van het woord zijn feitelijk alle schepen die binnen 's lands grenzen varen, doch in engere betekenis verstaat men er de vrachtschepen van groote en middelbare afmeting onder en niet de meerendeels kleine vaartuigen voor andere doeleinden. evenmin rekent men er de visschersschepen en de pleiziervaartuigen toe." (G.C.E.Crone, Nederlandsche Binnenschepen, A'dam 1944)
de Binnenschiff
Binnenfahrzeug
Wasserfahrzeug zur Beförderung von Menschen und Gütern auf Seen, Flüssen und Kanälen, sowie, in beschränktem Maß, in Küstengewässern (z.B auf dem Haff).
Im Lauf der Jahrhunderte entwickelten sich eine Vielzahl von Schiffstypen, zunächst mir Rücksicht auf die Bedingungen in natürlichen Gewässern, etwa seit dem 18. Jahrhundert zunehmend in Zusammenhang mit den Abmessungen der Kanäle und Schleusen. Im 20. Jahrhundert richtet sich die Differenzierung mehr und mehr nach den Erfordernissen der Logistik und den Eigenschaften der Ladung. Während sich rückblickend etwa alle fünfzig Jahre das Gesicht der Binnenschiffahrt durch Erneuerung und Modernisierung der Flotte wandelt, ist die Innovationsgeschwindigkeit eher langsam. Die Durchschnittslebensdauer von Schiffen dürfte nicht weit unter fünfzig Jahren liegen. Das Schiff gehört somit zu den langlebigsten Investitionsgütern überhaupt.
en inland vessel
river boat
any boat or vessel for the transport of passengers and cargo on lakes, rivers and canals and, to a certain extent, in coastal waters.
A wide variety of vessel types had developed over the centuries on the European continent (and beyond). In the 20th century differentiation in design developed along the lines of cargo handling and logistic requirements. While there have been major changes about every 50 years (from wood to steel, from sail to steam, from paddle to propeller, from steam to diesel, from 'sling' to container loads) the speed of innovation in inland navigation has been comparatively slow, the average life of ships almost equalling a half-century.
fr bateau d'intérieur  
     
MS Miranda, built 1939 at Vahali, Gendt, 61,55m x 7,02m x 2,80m, 703 t
.
TMS Piz Languard, 109,60m x 11,25m, 3069t
 
de

Binnenschiff ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von Schiffsformen, die sich - vom Einbaum bis zum Roll-on-roll-off-Transporter - im Lauf der langen Geschichte in verschiedenen Kulturen und Regionen für verschiedene Aufgaben gebildet haben. Drei Aspekte sind für eine allgemeine Systematik maßgebend: 1. die Art der Verkehrswege; 2. die Art der beförderten Güter; 3. die Art des Antriebs. Sie lassen sich ihrerseits unterscheiden in
1. stehende Gewässer (Seen, Kanäle) und fließende Gewässer (Flüsse, Ströme), die entweder flach oder tief sein können;
2. Fahrgäste, sowie feste und flüssige Güter;
3. passiver Antrieb (z.B. Flöße) oder aktiver Antrieb durch entweder eigene oder durch fremde Kraft, von Hand oder mit Maschinenkraft.

Aus der Kombination dieser verschiedenen Anforderungen und Eigenschaften läßt sich eine einfache technische Typologie des Binnenschiffs ableiten, das, gerudert, getreidelt, gesegelt oder mit Motorkraft angetrieben, Menschen und/oder Güter in mehr oder weniger großer Zahl oder Menge befördert. Nach Oskar Teubert soll jedes Schiff vier Anforderungen genügen: 1. Sein Leertiefgang - d.h. sein totes Gewicht - soll möglichst gering ausfallen. 2. Seine Form soll möglichst völlig sein, also ein optimales Verhältnis von Höhe zu Breite zu Länge aufweisen, wobei die Fahreigenschaften gut und der Wasserwiderstand gering sein müssen. Dabei soll das Schiff 3. möglichst in allen Richtungen biegesfest und verwindungssteif sein. Schließlich soll 4. die Ladung sicher und schnell und gegen äußere Einflüsse gut geschützt untergebracht werden können. 

Eine weitergehende Differenzierung ergibt sich unter Berücksichtigung wirtschaftlicher, politischer und geographischer Gegebenheiten. So hängt beispielsweise die Größe eines Schiffs von der Wirtschaftlichkeit, die Wirtschaftlichkeit etwa von den fiskalischen Regelungen (Zollerhebung) des Verkehrs und dem Wettbewerb unter den Verkehrsmitteln ab. Weder ist also die Wirtschaftlichkeit dieses einen Verkehrsmittels eine absolute Größe noch besteht eine objektive Idealform des Fahrzeugs. Die Zünfte der Schiffahrtstreibenden (Schiffer, Schiffseigner, Pferdeführer) und das Privileg des Stapelrechts, die erst im 19.Jahrhundert - als Folge des Wiener Kongresses mit der Neuordnung Europas im Zusammenhang mit der Verwirklichung Rheinschiffahrtsakte - aufgehoben werden, tragen etwa dazu bei, daß Schiffahrt regional organisiert wird und die Form der Schiffe entsprechend regional ausgeprägt erscheint. Umgekehrt führt die Internationalisierung des Wassertransports beispielsweise auf der Ebene des Wasserstraßenbaus oder der Normierung der Umschlagssysteme (z.B. Containerlogistik) zu neuen Schiffstypen z.B. nach dem 'Europamaß'. 

Neben der technischen und der logistischen besteht außerdem eine dritte, ästhetische Differenzierungsebene. Hier kommen die bestimmten Vorlieben sei es der Schiffbauer bzw. Werften, sei es der Schiffseigner zur Geltung, die den Bau eines Schiffs in Auftrag geben und ihm, abweichend vom 'Regelschiff', seine unverwechselbare Gestalt verleihen.

Aak
Allerschiff
Bakske
Ballant
Barke
Barsche
Berliner Zille
Böhmische Zille
Boidack
Bolander
bolpraam
bolschip
boltjalk
Bönder
Brusselaar
Canal du Nord
Donauschiff
Doornikker (Doornikse waal)
Dorstener Aak
Dortmund-Ems-Kanalschiff
Elbschiff
Frankenschiff
Friese tjalk
Futura
Groninger tjalk
Gustav-Königs-Schiff
Hagenaar
Hasselteraak
Hollandse/Zuidhollandse tjalk
Humpelnachen
IJsselaak
IJsseltjalk
Illernachen
Johann-Welker-Schiff
Kadole
Kaffenzille
Kagenaar
Karl-Vortisch-Schiff
Kast
Kastenschiff (Tankkahn)
Klodnitz Kanalschiff
koftjalk
Kolomenka
Kurischer Reisekahn
Lahnschiff
Lahnschnecke
Lauertanne
Maasspits
Mainschiff
Moselschiff
Neckarschiff
Oberländer
Oberrheinisches Holzschiff
Oderschiff
obgeboeide bol
Oskar-Teubert-Schiff
paviljoentjalk/-schuit
Peni(s)che
platte bol
poon
praam
Pünte
Rietaak
Rheinberger
Rhein-Herne-Kanalschiff
Rheinschiff
Rhôneschiff
Ruderschelch
Saaleschiff
Saarschiff
Schelch
Sliedrechtse aak
Schnieke
Seeprahm
skûtsje
Spitz
Stevenzille
Straßburger Kanalschiff
Streichschelch
Theodor-Bayer-Schiff
Tjalk
Traubert
turftjalk
Waidling
Weichselschiff
Weserschiff
Wittinne
Zandaak
zeetjalk
Zille

"Die Hauptteile des Binnenschiffs und ihre Benennung. In der Richtung der Fahrt heißt das vordere Ende des Schiffs der Bug, das hintere das Heck. Die rechte Seite nennt man Steuerbord, die linke Backbord

...

Der Schiffskörper setzt sich aus dem Boden, dem Gerippe, den Bordwänden und dem Deck zusammen. Der Boden ist meistens flach, zuweilen aber im Vorschiff und im Hinterschiff etwas steigend angeordnet: Man nennt das den Sprung des Bodens. Senkrecht zur Mittellinie wird der Boden durch Bodenwrangen (bei Holzschiffen auch Bodenschwellen, Bänke, Blätter oder Bladen, bei Eisenschiffen auch Bodenstücke oder Sohlstücke genannt), in der Richtung der Mittellinie durch Kielschweine versteift. Die Rippen werden durch die Spanten (bei Holzschiffen auch Knie oder Krümmlinge genannt) gebildet, die mit den Bodenwrangen verbunden sind. Besonders verstärkte Spanten heißen Rahmenspanten. Auf den Spanten liegt die Außenhaut (bei Holzschiffen die Beplankung), die vorne an dem Vorsteven und hinten an dem Hintersteven befestigt wird. Das geschieht bei Holzschiffen durch Einlassen der Planken in eine am Steven ausgearbeitete Nute, die man Sponung nennt. Der Winkel, den die Bordwände mit dem Boden bilden, heißt die Kimm (Kimmung). Sie ist meistens bei Holzschiffen scharf, bei Eisenschiffen abgerundet. Die Bordwände stehen wenigstens im Mittelschiff in der Regel senkrecht, namentlich bei Kanalschiffen, zuweilen haben sie eine geringe Neigung nach außen, die man Lehnung nennt. Meistens, und besonders bei Kanalschiffen, sind die Bordwände im Mittelschiff gleichlaufend (parallel) zueinander angeordnet; zuweilen verjüngt sich die Schiffsbreite, namentlich nach hinten, mehr oder weniger beträchtlich, was man Ablauf nennt. Die Steven sind entweder senkrecht oder nach außen geneigt oder gekrümmt. Bei Eisenschiffen wird der Vorsteven zuweilen überhängend (ausladend) gemacht und der Hintersteven, der das Steuerruder trägt, oft von dem Heck überbaut (übergebautes Heck), so daß der obere Teil des Ruderschaftes durch den Überbau hindurchgeht. Ältere Holzschiffe haben zuweilen keine Steven, sondern sowohl der Bug wie das Heck sind als Kaffen ausgebildet. die oberste wagerechte Abdeckung der hölzernen Bordwände heißt das Schandeck (der Schandeckel); eiserne Bordwände werden oben durch den Stringerwinkel und den Stringer (Deckstringer) abgeschlossen, der binnenbords den Bordgang oder Wassergang (auch Gangbord oder Potdechsel genannt) bildet, während außenbords sich gewöhnlich eine Scheuerleiste (Bergholz, Bergplatte, Wallschiene) um das Schiff herumzieht). Zur Abteilung der Räume und zur Versteifung des Schiffskörpers querschiffs dienen die Schotten (Schottwände), die bei Eisenschiffen meistens wasserdicht gemacht werden, und die Duchten (Raumbalken), die von Holz oder Eisen oben von Bordwand zu Bordwand gespannt und zuweilen mit Rahmenspanten verbunden werden.

Das Vorschiff und das Hinterschiff sind gewöhnlich bei den Binnenschiffen auf größere oder geringere Länge mit einem festen Deck versehen, während bei den Lastschiffen die mittleren Laderäume zuweilen offen bleiben; andernfalls werden sie entweder durch ein festes oder durch ein bewegliches Deck geschlossen. Das feste Deck ruht auf Deckbalken, die an stelle der Duchten von Bordwand zu Bordwand reichen und mit den Spanten fest verbunden sind. Gewöhnlich wird das feste Deck querschiffs gekrümmt, damit das Wasser nach den Wassergängen an den Bordwänden abfließen kann. Diese Krümmung heißt Balkenbucht oder Deckbucht. Immer gibt man dem Deck auch längsschiffs eine Krümmung, indem man es nach vorn und nach hinten ansteigen läßt. Diese Krümmung nennt man den Sprung des Decks. Beim festen Deck wird der Zugang zu den Kajüten durch Niedergänge mit Treppen und zu den Laderäumen durch Ladeluken bewirkt, die mit Luksüllen umrahmt und mit Lukendeckeln geschlossen werden. Luksülle, die die Laderäume seitlich auf der ganzen Schiffslänge abschließen, nennt man am Rhein Tennebaum.

Das bewegliche Verdeck ist entweder ein Bretterdeck oder ein Plattendeck. Das Bretterdeck besteht aus schmalen losen Brettern, die längsschiffs gleichlaufend vermittels Decksparren dachförmig über den Laderaum gelegt werden. Beim Platten- oder Tafeldeck werden die einzelnen Platten oder Tafeln (Lukendeckel) querschiffs über den Laderaum gelegt und an ihren Stößen von Rinnsparren (Merklingen) unterstützt.

Den vordersten und den hintersten Teil des Schiffsraums bei den Steven nennt man Piek

Der in den Kajüten und Laderäumen über den Bodenwrangen angeordnete Fußboden heißt Wegerung oder Bühne (auch Flur, Streck, Streu, Strau genannt). Die innere Bretterbekleidung der Bordwände heißt gleichfalls Wegerung oder 'Hängebühne', zuweilen 'Seitenausschlag'.

Die Außenhaut wird oft, besonders bei Dampfschiffen, über Deck hinaufgeführt, entweder rings um das ganze Schiff oder nur um das Vor- und Hinterschiff, um bei starkem Wellengange das Übernehmen von Wasser zu verhindern. Diese Schutzwand nennt man das Schanzkleid (Verschanzung); es endigt oben mit der Reeling, womit auch zuweilen ein offenes, um das Schiff laufendes Schutzgeländer im ganzen bezeichnet wird.

Zur Lenkung des Schiffs während der Fortbewegung dient das Steuerruder oder Ruder, das aus dem Ruderblatt, dem Ruderschaft und der Ruderpinne (Helmstock) zusammengesetzt ist. Das feste Ruder ist durch am Schaft befindliche Fingerlinge oder Zapfen drehbar mit dem Hintersteven verbunden. Wenn ein Teil des Ruderblatts vor dem Schaft, der Drehachse, angeordnet ist, nennt man dies ein Schweberuder (Balanceruder). Wird ein solches Ruder nur mittels eines senkrechten Steuernagels mit dem oberen Ende des Hinterstevens verbunden, so spricht man von einem Wippruder, das an den östlichen deutschen Wasserstraßen üblich und aus Holz hergestellt war."

Oskar Teubert, Binnenschiffahrt, 2.Aufl., S. 283-285