Kartenentwurf, bei dem die Erdoberfläche oder ein Teil davon auf eine Tangentialebene an die Erde abgebildet wird. Erfolgt die Abbildung speziell durch Projektion der Punkte der Erdoberfläche von einem Projektionszentrum aus auf die Tangentialebene an die Erde, dann liegen Azimutalprojektionen vor.
Die gnomonische Projektion ergibt sich, wenn das Projektionszentrum im Erdmittelpunkt liegt. Hier handelt es sich um einen vermittelnden Entwurf, bei dem die Bilder von Großkreisen gerade Linien sind. Die gnomonischen Karten werden daher oft Großkreiskarten genannt. Sie sind u.a. für die Großkreisfahrt geeignet. Die
stereographische Projektion ergibt sich, wenn das Projektionszentrum im Gegenpunkt zum Berührungspunkt der Tangentialebene mit der Erdoberfläche liegt. Die stereographische Projektion ist winkeltreu. Eine besondere Eigenschaft dieses Kartenentwurfs ist die Kreistreue. Alle Kreise auf der Erdoberfläche gehen bei der Abbildung wieder in Kreise ìber. Dabei müssen Geraden als Grenzfälle von Kreisen zugelassen werden.
Karten in stereographischer Projektion sind als Navigationskarten in hohen Breiten und als Sternkarten geeignet.
Die orthographische Projektion ergibt sich, wenn das Projektionszentrum im Unendlichen liegt. Sie wird zur zeichnerischen Lösung von Aufgaben der sphärischen Trigonometrie und der astronomischen Navigation verwendet.